„Die Übersetzung“
GALERIE IM SAAL
SCHLOSS OBERSCHWAPPACH/KNETZGAU
„Die Übersetzung“
15.April – 3.Juni 2012
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Mehrfach werden Landkarten zur Ebene der Gestaltung, wie ein Symbol der Suche nach Orientierung, nach Information. Nie sind es nur geografische Muster, sondern Raumbeschreibungen und Raumbeziehungen, unebene Materialstrukturen, Suchbilder für den Betrachter, am Ende Reliefs einer gedachten, nie wirklichen Landschaft. […]
Bekannte Symbole und neue, überraschende treten miteinander ins „Gespräch“. Chaos und Ordnung, Suchen und Finden, als flukturierende Elemente einer erzählten Formgeschichte. […]
Fiktive Landschaften erstrecken sich in unebenem Gelände, geometrisch vermessen ergeben sich Schnittstellen an denen sich kontrastierende Formen und Farben kristallisieren. Acryl, Lack und Vinyl auf Leinwand reagieren miteinander, woraus sich zufällige Formen ergeben, die durch die Einfurchungen geografisch anmutender Vermessungslinien geordnet sind. Experiment und klare, bewusste Gestaltungsformen begegnen sich und korrespondieren miteinander, ebenso wie matte Farbfelder mit hochglänzenden Lackstellen. Spannung wird so aufgestaut und fordert den Betrachter heraus, sich auf den Weg durch die Arbeiten zu begeben und den Geheimnissen, die kaum preis gegeben werden, auf der Spur zu bleiben. Die Einheit der Arbeiten wird durch eine starke Reduzierung der Farbskala erreicht, so dass auch die Liniengräben die Bilder nicht in Einzelteile trennen. Trennung und Verbindung übersetzt mit scheinbar einfachsten Form- und Farbmitteln. Die immense Konzentration dieser Arbeiten auf zentral Wesentliches schlägt den Betrachter in seinen Bann.
Egon A. Stumpf