„Die Sehnsucht des Kartografen“

GALERIE LICHTPUNKT

AMBACHER CONTEMPORARY

MÜNCHEN

„Die Sehnsucht des Kartografen“ – Oliver Winheim Solo Show

5.11. – 2.12.2011

Der Künstler lebt und arbeitet in München, studierte bei Prof. Stephan Dillemuth und Horst Sauerbruch an der AdBK München. Es ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie. In 2010 nahm er bereits an drei Gruppenausstellungen im Rahmen des Galerieprogramms teil.

Aufbruch, Reise – Richtung unbekannt.

Eine Grundform von Landschaft gibt es seit dem Urknall. Karg, steil, uneben, aber auch mit dem Potential der Fruchtbarkeit. In dieser Spanne zwischen Urmagma und dem Wunsch diese zu ordnen, bewegt sich die künstlerische Arbeit von Oliver Winheim.

Dem Künstler gelingt es geografische Strukturen anhand fiktiver Expeditionen durch Verortung, Vermessung und Navigation aufzubrechen. Es entstehen Schnittstellen an denen spezifische Formen destillieren. Zufällig entstandene flüssige Farbflächen trocknen, einer eigenen Logik folgend, zu diffusen Oberflächen auf. Einzelne Farben leuchten aus der Dunkelheit und geben nicht sofort ihr Geheimnis preis. Verlackte Oberflächen und organisch gewachsene Pfützen durchdringen sich. Tiefmatte Stellen stehen transparent – glänzenden Flächen gegenüber und fordern sie heraus. Elemente der Kartografie schreiben sich in die Landschaft ein, um diese im Spiel mit den Mitteln der Malerei zu erforschen.

Der Betrachter wagt sich in unerforschtes, unebenes Gelände vor, wenn er

Oliver Winheim in seinen Bildern folgt. Das aber ist gut so und das spannende in seinen Werken. Dem Motiv von Magellan nachgehend, verschmelzen rauschhaft Bekanntes und Unerforschtes zu nicht greifbaren Orten oder Objekten und diese sind meist in eine magisch malerische Landschaft oder auch nur in pure Materialität gehüllt.

Die Sehnsucht des Kartografen erfüllt sich in der Verortung aus dem Ungewissen heraus. Die Bündelung spezifischer Ortserfahrungen passiert den Blick des Malers, der diese Einflüsse zu eindrucksvollen Bildern konzentriert. Besonders die eigenen Reisen in die Toskana, nach Andalusien, dem Riff-Gebirge oder dem indischen Himalaya machen den Künstler zum Kartografen und Chronisten gleichermaßen.

Horst Ambacher und Dott.ssa Maria Grazia Pezzati

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